Rückblick auf das Jahr 2010 in Haidhausen und Berg am Laim

Haidhausen/Berg am Laim · Tunnel und Jubiläen

Viel zu tun hatten die BA-Vorsitzenden Dietz-Will (li. unten) und Koch (re. unten) 2010. Links oben: Blick auf Haidhausen vom Turm der Mariahilf-Kirche aus. Rechts oben: das ehemalige Bahnbetriebswerk, Baumkirchner Straße, das Museum werden könnte.

Haidhausen/Berg am Laim · Die Bürger in Haidhausen und Berg am Laim blicken auf ein bewegtes Jahr zurück. In den Stadtvierteln hat sich 2010 einiges getan. Manche Anliegen, um die die Anwohner lange gekämpft haben, konnten verwirklicht, in einigen Angelegenheiten konnte zumindest der eine oder andere kleine Schritt erzielt werden.

Allerdings wurden auch Vorhaben realisiert, die bei den Menschen vor Ort auf Skepsis stießen. Ganz und gar nicht begeistert waren die Haidhauser etwa, als im vergangenen Juni die Überwachungskameras am Orleansplatz abgebaut und an das Sendlinger Tor verlegt wurden. Vor allem die Gewerbetreibenden fürchteten, die Maßnahme könnte zu einer Rückkehr der Drogenszene an den Ostbahnhof führen. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) befürwortete das Verschwinden der Geräte hingegen.

Nicht einverstanden sind viele Anwohner des Viertels außerdem mit dem Bau der zweiten S-Bahn Stammstrecke. Bei der außerordentlichen Bürgerversammlung im September sprach sich die große Mehrheit der Teilnehmer gegen das Projekt aus. Das Planfeststellungsverfahren läuft bereits. Die Bürgerinitiative »Tunnelaktion« versucht weiterhin, das Vorhaben zu verhindern.

Ein trauriger Unfall erschütterte die Menschen im Oktober. Ein fünfjähriger Junge wurde beim Überqueren der Rosenheimer Straße auf Höhe der Pariser Straße angefahren und tödlich verletzt. Der BA hatte sich seit Jahren dafür eingesetzt, die Kreuzung sicherer zu gestalten.

Im November feierte das Kulturzentrum am Gasteig sein 25. Jubiläum. Der Bau war bei den Anwohnern jedoch lange umstritten. Gerügt wird der Konzertsaal der Philharmonie außerdem von Musikexperten wegen seiner schlechten Akustik. Bei den Bürgern indes hat sich der Gasteig inzwischen etabliert. Auch 2011 finden dort noch zahlreiche Jubiläumsveranstaltungen statt.

Ein 700-jähriges Jubiläum galt es im Sommer in der Au zu feiern: Die Jakobidult, die zu Füßen der Mariahilfkirche jedes Jahr Ende Juli stattfindet, geht zurück bis auf das Jahr 1310!

Ein Tunnel, der nur Freude bereitet

Ein vom Bezirksausschuss Berg-am-Laim (BA 14) lange gefordertes Projekt konnte Anfang des Jahres realisiert werden: An der S-Bahn Haltestelle Berg am Laim wurde ein separater Tunnel für Radfahrer und Fußgänger errichtet. Rund 20 Jahre hatte sich der BA für die Umgestaltung der Unterführung eingesetzt.

Teilweise umstritten war bei den Berg-am-Laimern der Plan der Stadt, das frühere Hotel Eisenreich in ein Wohnheim für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge zu verwandeln. Vor allem Gewerbetreibende aus der Umgebung hatten Bedenken, dass dies zu Geschäftseinbußen führen könne. Im November sind nun 30 Jugendliche aus verschiedenen Nationen in das Haus eingezogen.

Als erfreulich bezeichnete der Bezirksausschuss Berg am Laim den Ausbau zahlreicher Schulen im Viertel. Modernisiert wurden 2010 unter anderem die Grundschule an der Grafinger Straße sowie die Ludwig-Thoma-Realschule. Die Haupt- und Förderschule am Innsbrucker Ring wurde erweitert. Insgesamt seien in die Baumaßnahmen rund 40 Millionen Euro geflossen, sagte BA-Chef Josef Koch. Julia Stark

Fotos: gh, privat, ms, ko

Artikel vom 28.12.2010
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