Sanierung der ehemaligen University of Maryland gefordert

Harlaching/Giesing · Daumen runter

So kann das doch nicht bleiben! Jürgen Bauer fordert eine Verschönerung des Geländes der früheren University of Maryland.	Foto: Harald Hettich

So kann das doch nicht bleiben! Jürgen Bauer fordert eine Verschönerung des Geländes der früheren University of Maryland. Foto: Harald Hettich

Harlaching/Giesing · Ein echter Schandfleck im Viertel soll endlich aufpoliert werden. Das Gebäude war Reichszeugmeisterei der Nationalsozialisten, später Münchner Dependance der US-Amerikaner für ihre University of Maryland. ­Gemeint ist der riesige ­Gebäudekomplex am Süd­westende des ehemaligen McGraw-Kasernengeländes mit seiner Ausprägung im Blickfang des Mangfallplatzes.

Wohnraum McGraw-Kaserne

Seine Bausubstanz bröckelt beträchtlich. Während vis-a-vis das Harlachinger Stadtteilleben durch emsige Kaufleute gerade am Mangfallplatz stark belebt wurde, wirkt der kranke und plumpe Riese gegenüber wie ein moderndes Monument vergangener Jahrzehnte. Seit Jahren bemühen sich die Bezirksausschüsse aus Obergiesing-Fasangarten und in Untergiesing-Harlaching um eine Wiederbelebung dieses wenig attraktiven Gebäudes.

Während der letzten Bürgerversammlung im 18. Stadtbezirk hat nun Bürger Jürgen Bauer einen neuen Anlauf unternommen. »Wenigstens die Fassade entlang der Peter-Auzinger-Straße und insbesondere an der Front Soyerhofstraße muss renoviert werden«, fordert Bauer, der zudem der SPD im Ortsverein Harlaching vorsteht. Daneben will er erreichen, dass die heute leerstehenden Gebäudeteile stadtteilbezogen genutzt werden können – »zumindest, bis über die endgültige Verwendung des Gebäudes entschieden worden ist«, argumentiert er. In der Bürgerversammlung ist sein Anliegen rundheraus positiv aufgenommen worden. Einstimmig unterstützt von den Bürgern des Stadtteils wurde seine Forderung an die Stadt weiter gereicht. Die muss sich jetzt mit dem Thema befassen.

Allerdings wird die Stadt hier wohl nur als Mittler auftreten können: Das Gelände ist nach dem Abzug der Amerikaner Bundeseigentum. »Es ist doch überhaupt nicht nachzuvollziehen, dass so ein eigentlich gut nutzbares Objekt leersteht und vor sich hin dümpelt und immer scheußlicher wird«, ärgert sich Bauer auch beim Ortstermin mit der Harlachinger Rundschau. Einen Supermarkt-Discounter könnte er sich vor Ort gut vorstellen – schließlich sei man nicht gerade üppig versorgt damit im Umfeld. »Da muss man schon drei Kilometer weit fahren, um einen Vollsortimenter zu erreichen«, so Bauer. »Die Amerikaner hatten just hier einen Supermarkt für ihre Leute – das könnten wir in Harlaching auch gut gebrauchen.« Daneben kann sich der Harlachinger Bürger einen breiten Mix vorstellen. »Das Kino drinnen könnte man wieder beleben – das würde von den Menschen hier sicher angenommen. Künstlern und Gewerbetreibenden«, meint Bauer, »könnten hier Werkstätten und Ateliers zu finanzierbaren Preisen offeriert werden. Die sind sonstwo in Stadt und Stadtteil ohnehin Mangelware«, argumentiert Jürgen Bauer für eine breite Nutzung.

H. Hettich

Artikel vom 09.11.2010
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