Die AFK-Geothermie lädt am Samstag zum Tag der offenen Tür

München Osten · Einblick in die Tiefe

Am Tag der offenen Tür ist für Große und Kleine viel geboten. Die Erwachsenen können sich die Technik erklären lassen, die Kinder z.B. Schiffe bauen. 	Foto: AFK

Am Tag der offenen Tür ist für Große und Kleine viel geboten. Die Erwachsenen können sich die Technik erklären lassen, die Kinder z.B. Schiffe bauen. Foto: AFK

Aschheim-Feldkirchen-Kirchheim · Wegen des großen Interesses lädt das erste interkommunale Geothermieprojekt Deutschlands der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim (AFK steht für die drei Orte), in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal zum »Tag der offenen Tür« in der neuen Energiezentrale in Aschheim Am Claim 2 ein.

Münchner Wochenanzeiger-Themenseite zur AFK Geothermie

Am Samstag, 23. Oktober, werden von 10 bis 16 Uhr viele Informationen zu Erdwärme, aber auch ein buntes Rahmenprogramm geboten.

Seit vergangenem Herbst werden mittlerweile rund 1.100 Wohneinheiten, darunter Gewerbe und kommunale Gebäude mit AFK-Wärme versorgt. »Die Anschlussleistung beträgt etwa 14.000 kW. Ein Einfamilienhaus hat eine Anschlussleistung von 15 kW. Umgerechnet versorgen wir bereits rund 933 Einfamilienhäuser«, informiert der Geschäftsführer der AFK-Geothermie GmbH, Thomas Fröhlich. Potenzielle Kunden können sich am 23. Oktober bei stündlichen Führungen durch die AFK-Energiezentrale über die Technik informieren. Beim Infomarkt stehen Experten zu Fragen zu Wärmeübergabestation, Haustechnik und Netzplanung Rede und Antwort. »Einblick in die Tiefe«, lautet die Ausstellung über die Gewinnung von Erdwärme. Ein 15 Minuten langer Informationsfilm über die AFK-Geothermie GmbH berichtet über die unterschiedlichen Bauphasen des Projektes. Während sich die Erwachsenen informieren, kann sich der Nachwuchs bei der Kinderbetreuung unter anderem im Schiffsbau üben. Die Blasmusik Aschheim sorgt für musikalische Stimmung und der Bayerische Rote Kreuz Kreisverband München, Ortsgruppe Feldkirchen, die auch die Wasserwacht am Heimstettener See stellt, sorgt für das leibliche Wohl.

Um 10.45 Uhr begrüßen die Schülerinnen und Schüler der Kelten-Grundschule Aschheim die Besucher mit einem Willkommenslied und der Theateraufführung »Buchstabenzauber«. Über den geothermalen Schatz in den Tiefen der Erde, informiert der Geologe Dr. Achim Schubert von der Firma Erdwerk um 11.30 Uhr in einem Vortrag.

Wie funktioniert Geothermie?

Über die Vorteile der AFK-Fernwärme referiert um 14 Uhr Dipl.-Ing. Markus Pülzl von der Aqotec GmbH. »Die AFK-Geothermie GmbH – Idee, Umsetzung und Ausblick«, lautet der Vortrag von Aschheims Erstem Bürgermeister Helmut J. Englmann, Aufsichtsratsvorsitzender der AFK-Geothermie GmbH, sowie von Thomas Fröhlich. Um 15.45 Uhr lost die Glücksfee die glücklichen Gewinner des Gewinnspiels aus. Wer bei den Führungen gut aufgepasst hat, kann die Fragen sicher leicht beantworten. Im Raum München sind die Voraussetzungen zur Nutzung von Erdwärme optimal, da sich hier im Untergrund eine wasserführende Schicht aus sogenannten »Malmkarbonaten« befindet.

Diese liegt in Aschheim in einer Tiefe von etwa 2.130 bis 2.600 Metern und enthält 85 Grad warmes Thermalwasser. Über drei voneinander getrennte Wasserkreisläufe kommt die Erdwärme zum Verbraucher. Das geförderte Thermalwasser wird in der Energiezentrale über einen Plattenwärmetauscher geleitet, gibt dort seine Wärmeenergie an das enthärtete Wasser im Fernwärmenetz ab und wird wieder in den Untergrund geleitet. Das so erwärmte Wasser wird im Fernwärmenetz in die einzelnen Häuser transportiert.

In der Wärmeübergabestation erfolgt die Übertragung der Energie über einen weiteren Wärmetauscher auf den Wasserkreislauf im Heizungsnetz des Kunden. Die stabilen Energiepreise und die Nachhaltigkeit der Energiegewinnung sind ein Standortvorteil und gut fürs Image der Gemeinden. Kein Wunder, reduziert doch Geothermie das klimaschädliche Kohlendioxid. Ein Beispiel: Bei der Umstellung der Wärmeversorgung eines Einfamilienhauses auf Geothermie werden gegenüber Heizöl etwa 4,4 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Das entspricht einer Autofahrt um die halbe Welt. Beim Endausbau der AFK können die Gemeinden etwa 433 Tonnen pro Jahr an Schadstoffen einsparen.

Bewohner von Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim, die am Samstag keine Zeit haben und sich für einen Anschluss interessieren, können unter der Nummer 089/1 89 39 99 12 oder per E-Mail unter service@afk-geothermie.de Kontakt aufnehmen. Gabriele Heigl

Artikel vom 19.10.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...