Freie Wähler diskutieren mit Bürgern 2. S-Bahn-Tunnel

Haidhausen · »Großbaustelle Haidhausen?

V. li.: W. Heldmann (Bürgerinitiative S-Bahn-Tunnel), K.-H. Rössler (Vieregg&Rössler GmbH), F. Kutzner (Staatsministerium für Wirtschaft), I. Michelfeit (Bürgerinitiative S-Bahn-Tunnel), Rechtsanwalt E. Schönefelder, M. Piazolo (MdL FW). F.: VA

V. li.: W. Heldmann (Bürgerinitiative S-Bahn-Tunnel), K.-H. Rössler (Vieregg&Rössler GmbH), F. Kutzner (Staatsministerium für Wirtschaft), I. Michelfeit (Bürgerinitiative S-Bahn-Tunnel), Rechtsanwalt E. Schönefelder, M. Piazolo (MdL FW). F.: VA

Haidhausen · »Wie lange werde ich in Haidhausen mit Baulärm, Dreck und Behinderungen leben müssen?« Mit dieser Frage brachte ein Haidhauser Bürger bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung, zu der die Fraktion der Freien Wähler (FW) in den Bayerischen Landtag eingeladen hatte, seine Sorgen zum Ausdruck.

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Doch Diplom-Ingenieur Frank Kutzner aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie hatte als einzig anwesender Vertreter der öffentlichen Hand darauf keine Antwort.

Man halte sich die Option für einen Südast nach Giesing jedenfalls offen, gab er schulterzuckend zu. Dazu der Münchner FW-Landtagsabgeordnete Michael Piazolo: »Die Bayerische Staatsregierung und die Bahn wollen im Schulterschluss mit der Landeshauptstadt München jetzt mit einem Tunnelbau beginnen, ohne alle Genehmigungen zu haben, und sich zudem vorbehalten, danach in Haidhausen stückweise weiter zu bauen. Und das alles ohne konkreten Gesamtzeitplan und ohne belastbaren Gesamtkostenplan. Diese Salami-Taktik ist keinem zu vermitteln und zuzumuten. Ich fordere die Staatsregierung daher auf, umgehend alle Fakten – finanziell, zeitlich und planungsseitig – klar und deutlich offen zu legen.« In Stuttgart, so Piazolo, würde von den Verantwortlichen mittlerweile zugegeben, dass es an der Kommunikation mit den Bürgern erheblich mangelte. »Hier in München wird jedoch mit der gleichen falschen Informationspolitik und frisierten Zahlen gearbeitet.« Gemeinsam war den etwa 120 Anwesenden nicht nur der Unmut als direkt betroffene Anwohner und Wohnungseigentümer, sondern vor allem die Ablehnung des Vorhabens aus grundsätzlichen Erwägungen.

»Das Hauptargument der Regierung, die angeblich nachgewiesene größere Wirtschaftlichkeit des zweiten Tunnels gegenüber dem Südring, kann nicht überzeugen – insgeheim werden bereits Kosten von deutlich über zwei Milliarden Euro gehandelt«, so Piazolo zusammenfassend. »Der zweite S-Bahn-Tunnel durch Haidhausen ist zudem nicht die richtige Lösung, um den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Er betoniert vielmehr die seitens OB Ude seit 20 Jahren betriebene mono-zentrische Entwicklung Münchens zum Nachteil der Metropole und der ganzen Region.«

Artikel vom 12.10.2010
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