Kostenlose Hilfsdienste für bedürftige Bürger

Moosach · »Nachbarn in Moosach«

Gisela Werner und Klaus Pönisch sind die ehrenamtliche Koordinatoren des kostenlosen Hilfsdienstes »Nachbarn in Moosach«. 	Foto: ws

Gisela Werner und Klaus Pönisch sind die ehrenamtliche Koordinatoren des kostenlosen Hilfsdienstes »Nachbarn in Moosach«. Foto: ws

Moosach · Seit Anfang März läuft die kostenlose Nachbarschaftshilfe »Nachbarn in Moosach«. Da geht zum Beispiel eine junge Mutter samt ihrem Baby mit einer Blinden spazieren. Ein rüstiger Rentner hilft einer 87-jährigen Dame an ihrem neuen Laptop. Ein anderer Helfer trägt die kaputte Stereoanlage einer Seniorin zum Reparieren ins Elektrogeschäft.

»Das Interesse ist groß«, zieht die ehrenamtliche Koordinatorin Gisela Werner nach gut sieben Monaten eine erste Bilanz. Aktuell gebe es bei dem Projekt 36 ehrenamtliche Helfer und 50 Hilfesuchende. Hauptsächlich handele es sich um ältere Moosacherinnen und Moosacher, die zu Hause besucht werden wollen oder die sich nicht allein auf die Straße trauen und eine Begleitperson zum Spazierengehen suchen. Aber auch kleine technische Hilfen am Computer oder im Haushalt seien gefragt, ergänzt Klaus Pönisch, ebenfalls ehrenamtlicher Koordinator.

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Er und Gisela Werner vermitteln für bedürftige Bürger im Stadtbezirk 10 Moosach kleine kostenlose Hilfsdienste. Sollten sie gewerblichen Charakter annehmen, dann leiten sie diese Fälle an die im Haus ebenfalls untergebrachte Pflegeabteilung oder an die Sozialstation der Diakonie Moosach an der Hugo-Troen­dle-Straße 51 weiter. »Nachbarn in Moosach« ist zwar dort angesiedelt, es handelt sich aber um ein Gemeinschaftsprojekt des städtischen Sozialbürgerhauses Neuhausen-Moosach, der Diakonie sowie der gemeinnützigen Gesellschaft Wohnforum München. Gisela Werner und Klaus Pönisch vermitteln nicht nur die Nachbarschaftshilfe. Sie statten den Hilfesuchenden in der Regel auch in ihren eigenen vier Wänden einen Besuch ab und bitten außerdem jeden Helfer zu einem einstündigen Aufnahmegespräch. Bei letzteren handele es sich meist um »Rentner, die noch etwas tun wollen«, berichtet Pönisch.

Ab und zu meldeten sich jedoch auch jüngere Bürger. Sie alle leisten kostenlose Nachbarschaftshilfe. »Wir hatten einen Analphabeten mit der Post von zehn Jahren im Karton und mussten alles aufarbeiten.« Vereinzelt leisten die Helfer auch mal kurzfristig Schülernachhilfe zu Hause oder helfen älteren Leuten bei einem Notfall im Haushalt. Gisela Werner macht den betroffenen Bürgern Mut, sich dann auch bei der Nachbarschaftshilfe zu melden. »Die Leute sollen sich trauen.« Dienste wie das Streichen von einem ganzen Raum oder regelmäßiges Putzen müsse man jedoch ablehnen, weil das gewerblichen Charakter annehme. Denn »Nachbarn in Moosach« sei ein rein ehrenamtliches Projekt. Helfer und Hilfesuchende können sich telefonisch unter 89 05 29 40 oder per E-Mail unter info@nachbarn-moosach.de an den neuen Nachbarschaftsdienst wenden.

Nähere Infos gibt es auch im Internet unter www.nachbarn-moosach.de. Einmal im Monat – an jedem ersten Donnerstag – findet auch ein Helfer-Treffen im unteren Gemeindesaal der Heilig-Geist-Kirche, Hugo-Troendle-Straße 51, statt. Das nächste ist am Donnerstag, 4. November, um 18 Uhr. Wally Schmidt

Artikel vom 05.10.2010
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