Stromversorgung nicht möglich – BA empört

Milbertshofen · Wochenmarkt geplatzt

Geplanter Wochenmarkt auf dem Curt-Mezger-Platz: Das Projekt scheitert höchstwahrscheinlich wegen fehlender Stromanschlüsse.	Foto: ws

Geplanter Wochenmarkt auf dem Curt-Mezger-Platz: Das Projekt scheitert höchstwahrscheinlich wegen fehlender Stromanschlüsse. Foto: ws

Milbertshofen · Ohne Strom nichts los: Das lang ersehnte Projekt, den Curt-Mezger-Platz vor dem städtischen Kulturhaus Milbertshofen an der Schleißheimer Straße endlich mit einem Wochenmarkt zu beleben, scheitert höchstwahrscheinlich – und zwar an den fehlenden Stromanschlüssen.

Belebung des Curt-Mezger-Platzes

Ganz überraschend unterstützen die Markthallen München nun die für Mitte Oktober geplante Eröffnung des Wochenmarktes nicht mehr. Die Abteilung »Gestaltung öffentlicher Raum« der Markthallen, die ein Eigenbetrieb des städtischen Kommunalreferates sind, hält das vorhandene Pflaster auf dem Curt-Mezger-Platz für sehr hochwertig: »Grabungen zur Stromversorgung der geplanten Marktstände sind deshalb nicht umsetzbar«.

Im Stadtteil sorgt diese Mitteilung an den Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart für Empörung. »Das ärgert mich so maßlos wie schon lange nichts mehr« – voller Unverständnis reagierte die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) auf das Schreiben der Markthallen an das Stadtteilgremium. Der vor drei Jahren eröffnete Platz sei so kahl, damit man darauf etwas veranstalten könne, wie etwa einen Wochenmarkt, betonte Thomsen. Er sollte dort zur besten Zeit, am Samstagvormittag, stattfinden. Die offizielle Eröffnung des Marktes war im Rahmen der viertägigen Feier zum fünfjährigen Bestehen des Kulturhauses Milbertshofen am Samstag, den 16. Oktober, um 8 Uhr morgens vorgesehen. In den Programmen ist das bereits gedruckt und enthusiastisch voller Vorfreude angekündigt: »Lange haben die Milbertshofner warten müssen, aber nun ist es so weit«, heißt es im Herbstprogramm 2010 des Kulturhauses. Zur Eröffnung des Wochenmarktes hatte man den Bürgern Musik und ein Marktcafé samt Frühstück versprochen.

Aus alldem wird nun wohl nichts, »die Absage des Wochenmarktes ist so gut wie sicher«, verkündet Thomsen und fügt sarkastisch hinzu: »Es sei denn, wir bekommen unsichtbaren Strom aus dem Himmel.« Denn die Markthallen lehnen Übergangslösungen zur Stromversorgung auf dem Curt-Mezger-Platz ab: sowohl Kabelhochbrücken als auch oberirdische Stromverteilerkästen. Beides sei aus stadtplanerischen Gründen wenig wünschenswert. Und der einzig vorhandene Stromanschluss auf der Ostseite des Platzes sei zur Versorgung des gesamten Wochenmarktes nicht ausreichend. So kommen die Markthallen München in ihrem Schreiben an den Bezirksausschuss zu einem wenig erfreulichen Fazit: »Sollten sich neue Erkenntnisse in Bezug auf die Elektroplanung ergeben, werden wir selbstverständlich weiterhin die Eröffnung eines neuen Marktes an diesem Standort unterstützen.« Heißt, das ehrgeizige Projekt ist erst einmal gestorben.

Marta Reichenberger, einer der beiden Geschäftsführerinnen des Kulturhauses Milbertshofen, bedauert das sehr. Denn »alle Bewohner des Stadtteils wünschen sich eine Belebung des Curt-Mezger-Platzes.« Mit künstlerischen Aktionen alleine könne das nicht geschehen. So hofft Reichenberger sehr, dass der Wochenmarkt irgendwann doch noch eine Chance zur Realisierung hat, dann eben nach dem 16. Oktober. Wally Schmidt

Artikel vom 28.09.2010
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