So seh ich das, freier Mitarbeiter der Redaktion, Quirin Schartner

München · Zum Thema: „Reisen als Ergänzung zur Ausbildung“

München · „Das Leben selbst ist der beste Lehrmeister.“ Das wusste schon Goethe. Deshalb schließt ein echter Handwerker seine Ausbildung nicht mit der Gesellenprüfung im Betrieb am eigenen Wohnort, sondern erst auf der Walz in der großen, weiten Welt ab. Die Erfahrungen, die er dabei sammelt, kann ihm keine Schule bieten.

Auch der soziale Aspekt kann gar nicht überschätzt werden. In unserer auf Leistung und Konkurrenzkampf ausgelegten Gesellschaft ist es nicht selbstverständlich, dass sich Angehörige der selben Zunft gegenseitig in so hohem Maße unterstützen. So wird gewährleistet, dass junge Handwerker von alten Hasen in ihrem Fachgebiet weitergebildet werden und gerade auch im Ausland neue Kulturen und Denkweisen kennenlernen.

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Die Idee der Walz ist ein Beispiel, wie ganzheitliche Bildung erreicht werden kann. Nicht nur in bestimmten Bereichen des Handwerks kann diese Idee Anwendung finden. Jeder sollte nach der Ausbildung, dem Studium oder dem Abitur für eine Weile beim „Leben“ in die Lehre gehen. Freiwillige Arbeit oder „Travel & Work“-Programme bieten dazu Gelegenheit. Wo entsprechende Netzwerke oder Mittel fehlen, wäre eine Förderung durch die Gemeinschaft der Staaten denkbar. Mit solchen Programmen werden Engstirnigkeit und Ignoranz anderen Ansichten gegenüber bekämpft und Weltoffenheit gefördert. Davon profitiert letztlich unsere ganze Gesellschaft. So seh ich das.

Artikel vom 02.09.2010
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