Bernaysschule platzt aus allen Nähten – »Mobile Schuleinheiten« aufgestellt

Harthof · Die Schule im Container

An der Bernaysschule wird angebaut – derzeit allerdings nur in Form einer Containerlösung (orange Gebäudeteile).	Foto: ws

An der Bernaysschule wird angebaut – derzeit allerdings nur in Form einer Containerlösung (orange Gebäudeteile). Foto: ws

Harthof · Geht man den Schollerweg entlang und sieht durch das Gebüsch hindurch, dann erkennt man unscheinbare Pavillons, ein graues Schulhaus und neuerdings ein knallorangefarbenes Gebäude: Die zweistöckige Containeranlage steht seit kurzem da und dient zur Erweiterung der Grund- und Hauptschule an der Bernaysstraße 35 im Stadtteil Harthof.

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Denn das Schulhaus platzt aus allen Nähten. Im Herbst wird es in der Grundschule zehn Klassen und 204 Erst- bis Viertklässler geben. Die Hauptschule wird 20 Klassen und 406 Schülerinnen und Schüler haben. Das städtische Schulreferat nannte diese Zahlen auf Anfrage und beruft sich dabei auf Angaben der Kollegen vom staatlichen Schulamt.

Die Stadt hat nun die dringend notwendige Erweiterung der Bernaysschule in Angriff genommen. Im ersten Stock der neuen Containeranlage ist für das neue Schuljahr 2010/11 Platz für sechs Klassenzimmer der Hauptschule. Damit decke man »das bereits bestehende Raumdefizit« für die Fünft- bis Zehntklässler ab, wie Eva Maria Volland vom Schulreferat auf Anfrage mitteilte. Im Erdgeschoss gibt es eine Küche samt Speise- und Aufenthaltsraum für die Ganztagesschüler von Grund- und Hauptschule. Ferner bekommen die Erst- bis Viertklässler einen Raum für eine Art Hort, die sogenannte Mittagsbetreuung der Grundschüler. Außerdem sind im Erdgeschoss Toiletten für Schüler, Lehrer und Küchenpersonal angesiedelt, ein Lehrmittel- und ein Technikraum sowie Lagerräume für Stühle, Lebens- und Reinigungsmittel.

Diese »mobilen Schulraumeinheiten«, wie die Container auf Amtsdeutsch heißen, sollen Ende August fertig gestellt sein und dann die Bauabnahme erfolgen, damit sie rechtzeitig zum Schulstart am Dienstag, 14. September, nutzbar sind. Die direkt am Haupteingang an der Bernaysstraße gelegene neue Anlage kostet dem Schulreferat zufolge inklusive Erst­einrichtung und einer Risikoreserve 2,5 Millionen Euro. Das Schulreferat erhofft sich durch die Erweiterung »eine Entzerrung der bisherigen Raumbelegung sowohl für die Hauptschule als auch für die Grundschule.«

Bei den jetzt aufgestellten Containern handele es sich um ein Provisorium, darauf weisen die Kollegen vom Baureferat in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart hin. Mittel- bis langfristig sei zur Erweiterung der Bernaysschule ein Festbau vorgesehen sowie eine Generalinstandsetzung des vorhandenen Schulhauses. Wann das alles realisiert wird, ist derzeit aber noch völlig offen. Beide Projekte hängen dem Baureferat zufolge von einem noch ausstehenden Grundsatzbeschluss des Stadtrates ab, der sich mit der »Entwicklung und Neustrukturierung der Schulen im Münchner Norden« befasst. Grund dafür sei die »große Siedlungsdynamik« im Münchner Norden. So leben in der Nordhaide, dem Neubauviertel auf der ehemaligen Panzerwiese zwischen Hasenbergl und Harthof an der U-Bahn-Station »Dülferstraße« der U 2, mittlerweile rund 6.000 Menschen. Es gibt in dem neuen Stadtquartier rund 2.500 Wohnungen.

Wally Schmidt

Artikel vom 24.08.2010
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