Gartenbesitzer der Anlage »Südost 30« dürfen doch bleiben

Giesing · Kleinod gerettet

Freuen sich über die vorläufige Rettung ihrer heißgeliebten Kleingartenanlage »Südost 30« (v. l.): Johann Schmidt, Karl und Regina Gatt.	Foto: Ka

Freuen sich über die vorläufige Rettung ihrer heißgeliebten Kleingartenanlage »Südost 30« (v. l.): Johann Schmidt, Karl und Regina Gatt. Foto: Ka

Giesing · »Wir sind recht zufrieden«, erklären Regina und Karl Gatt stellvertretend auch für die übrigen Kleingartenbesitzer in ihrer Anlage. Die Betreiber der Kleingartenanlage »Südost 30« freuen sich, dass die Anlage, die 1927 ins Leben gerufen wurde, jetzt doch weiterhin erhalten bleibt.

Lange war nämlich das grüne Kleinod in Obergiesing von der Schließung bedroht, da die Stadt plante, die Anlage als Erweiterung des Weißenseeparks umzugestalten. Doch diese Planungen sind nun erstmal vom Tisch – die 15 Parzellenpächter haben wieder eine Perspektive. Noch vor der Sommerpause hatte nach massiven Protesten der Gartenbesitzer im Stadtrat ein Umdenken stattgefunden. Gerhard Schön hat kürzlich für das Bildungswerk der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe München einen Spaziergang durch die Kleingartenanlage im Münchner Osten geleitet, auch um auf den erhaltungswürdigen Charakter der Anlage hinzuweisen.

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Die Teilnehmer erfuhren von Schön, dass »München die am dichtesten bebaute deutsche Großstadt« ist. Deshalb sei hier jede unbebaute Grün-Fläche sowohl für die ökologische Gesamtsituation als auch für die Naherholung der in der Stadt lebenden Menschen ungemein wichtig. Die Kleingartenanlage »Südost 30« zähle neben den wenigen großen, öffentlichen Parkanlagen im Stadtgebiet zu den auf derzeit 85 Anlagen verteilten 8.265 Kleingärten in München.

Dies sei »ein spannendes Thema innerhalb der Münchner Garten-Landschaft«, meint Schön. Wenn Anlagen geschlossen würden, wie dies bis vor Kurzem mit »Südost 30« geplant war, dann ginge dies zu Lasten der ökologischen Wertigkeit. Denn die Artenvielfalt, wie sie die Kleingartenanlage bieten könne, wäre auf der ursprünglich als Ausgleichsfläche geplanten Erweiterung des Weißensee-Parks nicht möglich. Ein buchstäblich buntes Bild von dieser Vielfalt konnten sich die Besucher der Kleingartenanlage nicht nur bei der Führung machen. Statt des schlichten Grüns im Park empfing sie ein kleines, blühendes Paradies. Vorstand Johann Schmidt und Kassier Karl Gatt konnten an diesem Tag zufrieden auf ihren erfolgreichen Kampf sein.

Bis zu Oberbürgermeister Christian Ude hat sie ihr Weg geführt, um den geplanten Zuschlag ihres Geländes an den Weißensee-Park zu verhindern. Unterdessen hat der Stadtrat nun bis auf Weiteres den Erhalt der Anlage mit ihren immerhin auch rund 1.000 Quadratmetern alten Baumbestandes beschlossen. Zwar dürfen die Parzellen nach dem Tod des Pächters nun nicht mehr neu verpachtet werden. Aber für ihren Erhalt sind die Gartler auf eine pfiffige Idee gekommen: Sie können sich vorstellen, dass sich dann Schulklassen um die Parzellen kümmern. So würde sich der Kreis schließen und die Stadtkinder kämen der Natur künftig zum Be-Greifen nah.

Ka

Artikel vom 17.08.2010
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