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Asam-Gymnasium wird gebaut
1960er-Jahre · Investitionen in den Sport
Derby-Partien zwischen dem TSV 1860 und dem FC Bayern. Hier eine Szene aus 1965: Franz Beckenbauer kann Timo Konietzkas 1:0 vor prall gefüllten Rängen nicht verhindern. Foto: TSV 1860 München
Giesing/Harlaching · Besonders die Verbesserung der Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr wurde in den 60er-Jahren auch in Giesing und Harlaching vonseiten der Stadt mit Verve betrieben. Entscheidender Anstoß für den Bau eines U-Bahnnetzes war 1966 die Vergabe der Olympischen Spiele für das Jahr 1972 an München.
Die Auswirkungen des Baus der neuen Stammstrecke im Untergrund zeigten sich ganz besonders am Giesinger Berg. Der weitflächigen »Bereinigung der Hangkante« fielen besonders die historischen »Scharrer-Häuser« ebenso zum Opfer wie die bei den Bürgern so beliebte Treppenanlage am Berg. Unweit davon trieb der Münchner Fußball auf »Giesings Höhen« immer neue Blüten. Die Derby-Klassiker der »Blauen« und »Roten« in dieser Zeit sind immer noch legendär. Anders als heute waren die 60er in den 60er-Jahren die Nummer eins in der Stadt – seit Beginn der Bundesliga 1963 gehörten die Löwen zur Eliteklasse und holten 1966 die deutsche Meisterschaft. Die großen Bayern stiegen erst 1965 auf – kamen ein Jahr darauf aber wenigstens zu Pokalsiegerehren und 1969 zum ersten Bundesligatitel. Wenn die Renommierclubs aufeinander trafen im »Grünwalder«, dann brodelte es in Giesing und Harlaching. Zudem bauten die Clubs auch ihre Heimstätten langfristig aus. Der TSV 1860 wagte den endgültigen »Löwensprung« nach Harlaching – auf das noch heute genutzte Gelände an der Grünwalder Straße, das die Stadt in Erbpacht vergab. Die Bayern bekamen 1964 einen langfristigen und günstigen Pachtvertrag für das Areal an der nahen Säbener Straße. Auch die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Schreckensregimes ist in Giesing sichtbar. Der an sich beschauliche Friedhof am Perlacher Forst birgt reichlich Historisches. Hier ruhen viele Opfer aus der Nazizeit – wie etwa Mitglieder der Weißen Rose um die unweit davon in Stadelheim getöteten Geschwister Scholl. Ein wichtiger Meilenstein war das Jahr 1960 – mit der Errichtung einer Grabanlage für »Displaced persons« gelang es, 1.122 NS-Zwangsarbeiter aus 12 Staaten würdevoll zur letzten Ruhe zu betten. Bis dahin waren diese auf verschiedene städtische Friedhöfe verteilt gewesen. Das 1964 erbaute Asam-Gymnasium brachte mathematisch-naturwissenschaftliches Oberschulwissen nach Obergiesing – inklusive zweier Förderklassen für Kinder aus der bevölkerungsstarken Gruppe türkischsprachiger Familien. Harald Hettich
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