Angst vor Großflughafen im Hofoldinger Forst

1970er-Jahre · Bangen und Hoffen in Sauerlach

1966 baute der Schulverband Sauerlach, Endlhausen, Arget und Eichenhausen eine neue Schule in Sauerlach. Foto: Gemeinde Sauerlach

Sauerlach · Die 60er-Jahre waren eine Dekade des Bangens und Hoffens für Sauerlach und Umgebung. Der Bau eines Großflughafens mitten im Hofoldinger Forst drohte die Gemeinde nachhaltig zu verändern. Die direkt in der geplanten Einflugschneise liegenden kleineren Nachbargemeinden Arget, Lochhofen und Grafing wären dadurch unbewohnbar geworden.

Dennoch formierte sich nur langsam Widerstand gegen die Pläne. Erst 1966 schlossen sich die Flughafengegner zur Schutzgemeinschaft Hofoldinger Forst zusammen. Zum Glück für die Gemeinde wurden die Flughafenpläne 1969 zugunsten des Standortes im Erdinger Moos aufgegeben. Doch trotz der drohenden Veränderungen hielt das Bevölkerungswachstum mit dem Aufstreben der nahen Metropole München auch in den sechziger Jahren unvermindert an. Schon bald reichte die vorhandene Infrastruktur nicht mehr aus. So war zum Beispiel die evangelische Kirchengemeinde in den 60er Jahren schon auf etwa 250 Mitglieder angewachsen – doch eine evangelische Kirche gab es nicht, die Gottesdienste wurden im Schulhaus abgehalten. Erst im Jahr 1963 änderte sich dies mit dem Bau der evangelischen St. Zachäus-Kirche. Auch für die Schüler wurde es langsam eng. Das schon 1876 erbaute Schulhaus, in dem heute die Musikschule untergebracht ist, war zu klein geworden. 1966 wurde deshalb im Schulverband mit den Gemeinden Endlhausen, Arget und Eichenhausen, ein neues modernes Schulgebäude gebaut. Auch die Altkirchner Schüler gingen nach Schließung ihrer Schule im Jahr 1966 nun auf die Sauerlacher Schule. 1968 wurde der schon 1953 begonnene Flächennutzungsplan endlich rechtswirksam.

Artikel vom 23.07.2010
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