Bürger nicht begeistert - Massenwachstum erfolgreich verhindert

1960er-Jahre · Bauboom für Wirtschaftswunder

Das neue Oberhachinger Rathaus wurde 1967 eingeweiht. Foto: Archiv Gemeinde

Das neue Oberhachinger Rathaus wurde 1967 eingeweiht. Foto: Archiv Gemeinde

Oberhaching · Auch die Oberhachinger ließen sich vom »Wirtschaftswunder« begeistern, und es wurde ein immenses Bevölkerungswachstum prognostiziert. Die Rede war von bis zu 70.000 Einwohnern, und das bei einer Zahl von 5.460 Bürgern im Jahr 1961.

Um dem »erwarteten Ansturm« gerecht zu werden, baute man »auf grüner Wiese« die Grundschule Deisenhofen und die Kirche St. Bartholomäus mit dem dazugehörigen Kindergarten. Auch das alte Rathaus, das am Kirchplatz stand, hatte ausgedient und wurde abgerissen. 1967 konnte das neue Amtsgebäude neben der Evangelischen Kirche auf dem ­Kyberg stolz eingeweiht werden. Die Räumlichkeiten waren so großzügig dimensioniert, dass es bis heute ausreicht. Gleichzeitig jedoch regte sich in der Gemeinde Widerstand gegen das geplante Wachstum. Viele Bürger waren nicht begeistert von Ideen wie einer vierspurigen Straße Richtung Laufzorn oder einer Verrohrung des Hachinger Bachs. Nach der Amtsübernahme von Bürgermeister Nikolaus Aidelsburger 1966 wurde rigoros die Bremse gezogen. Erstmalig in der Bundesrepublik beauftragte eine Gemeinde sogar eine Firma für Entwicklungsplanung. Nach vielen Diskussionen, die sich über Jahre hinzogen, entschied man sich, dass eine Obergrenze von 18.000 Einwohnern für Oberhaching ein verträgliches Wachstum der Bevölkerung bedeute.

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Artikel vom 23.07.2010
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