Moderne Düngung, Maschinen und Massentierhaltung

1950er-Jahre · Landwirtschaft im Wandel

Kartoffelernte am Kirchheimer »Pflegerhof« um 1958. Foto: Geiger-Verlag, Horb am Neckar

Kartoffelernte am Kirchheimer »Pflegerhof« um 1958. Foto: Geiger-Verlag, Horb am Neckar

Landkreis · Die schlimmsten Kriegsfolgen waren in den 50er-Jahren zum Glück überwunden. Für die Landwirtschaft begann eine Zeit der Umbrüche. Durch moderne petrochemische Düngemittel konnte die Produktion enorm gesteigert werden. Und die Zeit der Arbeitspferde war definitiv vorbei.

Der Traktor setzte sich selbst in Kleinbetrieben durch. 1955 laufen in ganz Deutschland 150.000 Traktoren vom Band. Mit Maschinen ging die Arbeit viel schneller voran. Mit dem selbst fahrenden Mähdrescher war man bei der Ernte 15-mal schneller als mit der Sense. Und die Bäuerin hatte es jetzt auch im Stall leichter. Die Melkmaschine hielt Einzug. Im Wirtschaftswunderland änderten sich auch die Essgewohnheiten. Die Bevölkerung bevorzugte statt Kartoffeln Fleisch – und konnte es sich auch leisten. Tierzucht und Massentierhaltung machten die Fleischproduktion immer billiger. Es gab auch Landwirte, die nicht modernisieren und vergrößern wollten. Sie arbeiteten lieber in der Stadt. Dadurch veränderte sich auch das Dorf. Die Landwirtschaft konnte aber nicht mit der Entwicklung anderer Wirtschaftszweige Schritt halten. Deshalb wurden Marktordnungen und damit Garantiepreise für Getreide, Milch und Fleisch eingeführt. 1955 verabschiedete der Bundestag das Landwirtschaftsgesetz. Ein Ziel: Nachteile gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen sollten ausgeglichen werden. Die Politik wollte den bäuerlichen Familienbetrieb erhalten.

60 Jahre Geburtstag und alle Münchner Wochenanzeiger feiern mit

Artikel vom 23.07.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...