Für Schlagzeilen sorgen außerdem neuer Nasstempel und verheerendes Feuer

2000er-Jahre · Zehn Jahre nach Millenium: Grünwalder Kultur-Aufschwung

Am 16. Februar 2002 wurden die Musikschule und der August-Everding-Saal ihrer Bestimmung übergeben. Mitgefeiert hat Augusta Everding mit ihren Söhnen Cornelius, Johannes und Christoph. Foto: Schunk

Am 16. Februar 2002 wurden die Musikschule und der August-Everding-Saal ihrer Bestimmung übergeben. Mitgefeiert hat Augusta Everding mit ihren Söhnen Cornelius, Johannes und Christoph. Foto: Schunk

Grünwald · Kontinuierlich wird die Kinderbetreuung ausgeweitet, und es entsteht das Jugendzentrum und die neue Gemeindebibliothek. Zudem wird 2002 die Musikschule mit dem August-Everding-Saal eingeweiht. Das kulturelle Leben nimmt einen wachsenden Stellenwert ein.

Intensiv wird zudem an Sanierung und Aufwertung bestehender Gebäude wie dem Rathaus, der Schule, dem Bürgerhaus und auch gemeindlicher Wohnhäuser gearbeitet. Mit der Ortsgestaltungssatzung, die 2005 in Kraft trat, soll dem forschen Begehren mancher Bauträger Einhalt geboten, nicht jedoch die vielseitige Architektur unterbunden werden. Der Wertstoffhof, der frisch seine Pforten öffnet, wird von den Menschen gut angenommen. 2008 führte Grünwald als erste Gemeinde bundesweit das kommunale Erziehungsgeld ein, um Familien zu unterstützen. Eine bundesweit einzigartige Familienförderung hat nun der Grünwalder Gemeinderat einstimmig auf den Weg gebracht. So erhalten Grünwalder Eltern jetzt neben dem Elterngeld und dem Erziehungsgeld ein zusätzliches kommunales Erziehungsgeld in Höhe von 100 Euro, so entschied der Gemeinderat einstimmig. Bereits im Mai 2007 letzten Jahres hatte der Gemeinderat beschlossen allen Kindern, die ihren ersten Wohnsitz in Grünwald haben von Geburt bis zum Eintritt in die Schule, spätestens aber bis zum achten Lebensjahr ein kommunales Erziehungsgeld zu gewähren. Grünwald möchte damit junge Familien unterstützen und sich gleichzeitig als Gemeinde verjüngen, da die Geburtenraten rückläufig sind. Aufgrund der Einwendungen des Landratsamtes wurde das Anliegen auf erneuten Beschluss des Gemeinderates dem Bayerischen Landtag vorgelegt. Die Staatsregierung vertrat die Auffassung, dass das Erziehungsgeld ausgezahlt werden darf. Mit der Tiefgarage am Hirtenweg sollen demnächst Dauerparker aus der Ortsmitte gedrängt werden, damit die Bürger wieder leichter dort einkaufen können, was wiederum den Einzelhandel unterstützt. Grundsteinlegung war im Jahr 2009. Insgesamt wird das Projekt 13,5 Millionen Euro kosten. Schon bald soll die Parkgarage samt gemeindlichem Wohnhaus, das darauf entsteht, eingeweiht werden und den Bürgern zur Verfügung stehen. »Wir versprechen uns eine starke Entlastung der beengten Parksituation am Marktplatz«, erklärte Bürgermeister Jan Neusiedl. Breite Parkplätze, keine Stützpfeiler und ein gut durchdachtes Lichtsystem sollen die Grünwalder Bürger zur Nutzung animieren. Zudem bleibt die Garage zumindest in den ersten Jahren kostenfrei. Vor allem Dauerparker sollen hier ihr Fahrzeug abstellen, damit die Kurzzeitparker, die ihren Einkauf am Marktplatz machen wollen, ihr Auto dort problemlos abstellen können. Durch den Kauf der Rodungsinsel Wörnbrunn gelang es, das Gebiet dauerhaft für die Naherholung zu erhalten. Mit dem derzeitigen Schritt in die Geothermie will Grünwald seine Bürger in Zukunft unabhängig von fossilen Brennträgern machen und tritt gleichzeitig aktiv für umweltbewusste Energienutzung ein. Ein weitaus größeres und teureres Bauprojekt diskutiert der Gemeinderat seit rund zwei Jahren. So plant sie zur Lösung ihrer Verkehrsprobleme, die vor allem auf dem regen Durchgangsverkehr beruhen, eine Untertunnelung des Ortes zwischem dem Ende der Isarbrücke und der Oberhachinger Straße in Richtung Ortsausgang. 1,8 Kilometer lang soll der Tunnel, der möglicherweise gebaut wird, lang sein. Die Machbarkeitsstudie fiel positiv aus, über die Finanzierung wird noch diskutiert. Keinesfalls will jedoch die Gemeinde Grünwald eine Realisierung des Autobahn-Südrings, der jetzt auch von der Landesregierung, vor allem aus Kostengründen auf lange Sicht ins Aus gestellt wurde. 2010 suchte die Einkaufspassage in Grünwald an der Südlichen Münchner Straße ein verheerendes Feuer heim.

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Artikel vom 23.07.2010
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