Bogenhausen von 1960 bis 1970

1960er-Jahre · Das Arabellahaus entsteht

Der Arabellapark von Osten im Jahr 1968. Als die Aufnahme entstand, war ­Arabellahaus ist noch in Bau. Foto: Volk Verlag, München

Der Arabellapark von Osten im Jahr 1968. Als die Aufnahme entstand, war ­Arabellahaus ist noch in Bau. Foto: Volk Verlag, München

Bogenhausen · »Betongold« lautete die Devise dieses Jahrzehnts. Zwischen den Jahren 1964 und 1968 entstand das Neubaugebiet Johanneskirchen Nord westlich der S-Bahnlinie, zum selben Zeitraum der Cosimapark mit vielen viergeschossigen Wohnblocks sowie mit zehn bis zu 19 Stockwerken zählenden Hochhäusern.

Ein Stück weiter, ebenfalls im Stadtteil Englschalking, schoss bis zum Ende des Jahrzehnts der Fideliopark in den Himmel mit wiederum maximal 19 Etagen. Höhepunkt und Glanzstück der Baumaßnahmen war der Arabellapark. Hier wurde Josef Schörghubers Konzept von der Stadt in der Stadt umgesetzt. Die Vision, Leben, Wohnen und Arbeiten an einem Ort zu vereinen, war damals noch neu. Das Projekt gedieh zu einer der größten Stadterweiterungsmaßnahmen in Deutschland und erlangte durch Hochbauten und viele angesiedelte Unternehmen überörtliche, ja internationale Bedeutung. Im September 1961 beschloss der Stadtrat den Bebauungsplan, der nach vielen Hin und Her im Februar 1965 gebilligt wurde. Am 5. Juli 1966 benannte der Kommunalausschuss des Stadtrats die Siedlung als »Baugebiet Bogenhausen II, Arabellapark«. Es begann eine neue Dimension des Bauens. Das Arabellahaus, eine »Scheibe« mit 23 Stockwerken, 153 Meter lang, 75 Meter hoch, Swimmingpool fast in den Wolken, Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach, ein Boarding-Wolkenkratzer nach amerikanischem Vorbild mit Wohnungen, Hotel, Arztpraxen und vielem mehr, wurde 1969 eingeweiht. Dazu kamen diverse Hochhäuser, das Umweltministerium am Rosenkavalierplatz sowie das Wilhelm-Haustein-Gymnasium an der Elektrastraße, der »Kasten« der Bundespost sowie das »Sternhaus« (heute BayWa AG). Zwischen alldem gab’s noch viel Wiesen, die in den folgenden Jahren fast vollständig zugepflastert wurden. Fazit von OB Christian Ude: »Ein lebendiges und grünes Quartier für 3.500 Bewohner, eine städtebaulich geradezu vorbildliche Pionierleistung.«

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Artikel vom 22.07.2010
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