Ein Stadtviertel entwickelt sich

1950er-Jahre · Kolonie im Wald

Waldperlach · 1952 beendet der Wasserturm mit Windmotor seinen Dienst. Er blieb an seiner alten Stelle stehen und trug bis 1980 eine Feuersirene. Dann wurde er 1980 zum Kirchturm der evangelischen Jubilatekirche umgebaut und erhielt erstmals eine Turmspitze mit zwei Glocken.

Über Jahrzehnte hinweg bis heute ist er das Wahrzeichen des Stadtteils, der seit 1928 ganz offiziell Waldperlach heißt. Aus der »Kolonie« im Wald entwickelt sich zusehends mehr ein eigenes Stadtviertel mit Geschäften, Kirchen, Kindergärten usw.

1952 wird die Volksschule »Gänselieselschule« eröffnet. Damit mussten die Waldperlacher Kinder nicht mehr in die Schule nach Neubiberg gehen. Ab 1954 wird die Hamannstraße bebaut. »Gegenüber dem heutigen Trend zu einer immer dichteren Bebauung mit schrumpfenden Gärten und endlosen Schlangen parkender und fahrender Autos war Waldperlach noch in den 50er-Jahren eine ruhige und waldreiche Siedlung, der ich persönlich noch heute nachtrauere. Wir haben unser Grundstück 1954 gekauft. Die genauen Parzellen waren kaum erkennbar.

Die Grundstücke hatten alle eine Größe von 1.000 Quadratmetern – 20 Meter breit, 50 Meter lang. Davon hat man allerdings noch die fünf Meter Straße abtreten müssen. Für den Straßenbau wurde ein Graben ausgehoben und daraus der Schotter für die künftige Straße entnommen. Mit dem Abraum wurde dann der Graben wieder aufgefüllt. So sparte man sich die kostspielige An- und Abfuhr des Straßenbaumaterials«, erzählten Franz-Xaver und Stilla Bauer. 1960 wurde die Putzbrunner Straße ausgebaut, verbreitert und auf das heutige Straßenniveau abgesenkt. 1956 kann der SV Waldperlach sein erstes Vereinsheim beziehen. Acht fußballbegeisterte Waldperlacher hatten 1949 in der »Waldeslust«, dem heutigen »Waldmeister«, den Verein gegründet. Prägend war und ist bis heute die Fußballabteilung. 1955 war Arthur Ullrich zum Kapitän des SVW-Schiffleins ernannt worden und »regierte« den SVW bis 1964 mit straffer Hand und voller Tatendrang. Ullrich brachte Schwung in die Bude, baute das erste Vereinsheim und unterstützte als Vorsitzender die 1. Fußball-Mannschaft 1957 beim lange erstrebten Aufstieg in die B-Klasse.

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Artikel vom 22.07.2010
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